Montag, 30. Januar 2017

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: " Die geistliche Dimension des Verbrechens wurde bislang völlig übersehen"

Wenn Missbrauch in der Kirche stattfinde, komme zum physischen und psychischen Trauma auch ein spirituelles Trauma hinzu, sagte Zollner. "Eine geistliche Person wird mit der Kirche identifiziert. Geschieht durch sie ein Missbrauch, dann steht dahinter noch eine weitere Dimension, denn sie repräsentiert Gott." Opfer von Missbrauch seien in Gefahr einer "spirituellen Verwundung", die den Glauben zerstören könne.  Dies sei vielen in der Kirche nicht klar. "Es gibt keine Theologie angesichts des Missbrauchs", stellte der vatikanische Top-Experte für Kinderschutz fest.

Zollner sprach von einer "besonderen Verantwortung" aller Kirchenmitarbeiter, die als Einzelpersonen wie auch als Institution die Kirche repräsentierten. Von ihnen hänge die Authentizität und Glaubwürdigkeit ab.