Freitag, 18. März 2016

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Zollner ruft zur aktiven Auseinandersetzung mit Missbrauch auf und hebt ausdrücklich hervor: "Bei diesem Thema bündelt sich sehr viel von dem, was zum Himmel stinkt in der Kirche"

"Die Grundlage des Vertrauens in Gott zerstört"
Der Jesuit Hans Zollner, Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission in Rom, hat beim letzten Geistlichen Themenabend im St.-Paulus-Dom dazu aufgerufen, die Herzen, Türen und Ohren für die Missbrauchsopfer zu öffnen. Die Vertuschung hat die Verbreitung des Bösen begünstigt", unterstrich Zollner. "Die Frage ist jetzt, ob wir eine Kirche sein wollen, in der die vom Missbrauch Betroffenen einen Platz haben."

Verantwortung für die Opfer übernehmen
"In der Mitte unseres Glaubens empfinde ich das als eine Leere, so als ob wir vermeiden wollten, das vor Gott zu bringen, was uns bei diesem Thema umtreibt", mahnte der Prediger. Ausgerechnet die, die beauftragt gewesen seien, Kinder zu schützen, hätten ja Leben im frühen und frühesten Alter zerstört.

Es geht um Macht, Geld und das Verständnis von Kirche-Sein
"Bei diesem Thema bündelt sich sehr viel von dem, was zum Himmel stinkt in der Kirche", hob Zollner mit großem Nachdruck hervor.

Journalisten in Schutz genommen
Ausdrücklich nahm er Journalisten gegen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Missbrauchs-Affäre in Schutz. "Sie haben die Skandale nicht erfunden", so Zollner.