Mittwoch, 24. April 2013

Ehemaliger Pfarrer aus Salzgitter laisiert: Der wegen sexuellem Missbrauch verurteilte Andreas L. scheidet aus dem Priesterdienst aus


Vatikan entlässt verurteilten Priester aus Klerikerstand

Der wegen Kindesmissbrauchs verurteilte katholische Pfarrer Andreas L. aus Salzgitter ist kein Priester mehr. Ein kirchenrechtliches Verfahren der vatikanischen Glaubenskongregation endete jetzt mit seiner Entlassung aus dem Klerikerstand, teilte das Bistum Hildesheim am Mittwoch mit.

Der damals 46-jährige Andreas L. war im Januar 2012 vom Landgericht Braunschweig zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte den sexuellen Missbrauch an drei Jungen in 280 Fällen zugegeben. Das Urteil der staatlichen Justiz sei zusammen mit den Unterlagen der kirchlichen Ermittlungen an den Vatikan weitergereicht worden, hieß es.

Nach Angaben des Hildesheimer Weihbischofs Heinz-Günter Bongartz hatte L. bereits im vergangenen Sommer darum gebeten, aus dem Klerikerstand entlassen zu werden. Die Antwort der Glaubenskongregation wurde nun vom Hildesheimer Bischof Norbert Trelle unterzeichnet. Mit der Entlassung aus dem Priesterdienst ist das kirchenrechtliche Verfahren beendet.

  • "Bistum Hildesheim: Wissentlicher Einsatz von Sexualtätern 1993-2009" - Wie kann ein pädophiler Pfarrer jahrelang mit seinen Opfern verreisen, sie bei sich übernachten lassen und ihnen teure Geschenke machen? Wie kann es sein, dass seine Vorgesetzten wussten, dass der Pfarrer mit einem Jungen im Urlaub war und mit ihm im selben Bett übernachtet hatte, ohne dass sie Verdacht schöpften, ein psychiatrisches Gutachten einholten oder dem Pfarrer zumindest untersagten, weiter mit Kindern zu verreisen oder sie bei sich übernachten zu lassen? Wer sich angesichts des Verfahrens gegen den Priester Andreas L. aus dem Bistum Hildesheim diese Fragen stellt, wird sich auch für das Verhalten des Bistums seit 2002 interessieren, als die Deutsche Bischofskonferenz ihre „Leitlinien zum sexuellen Missbrauch“ verabschiedete. (weiterlesen auf "skydaddy.wordpress.com")
  • "Bistum ignorierte Leitlinien" -  Der Pfarrer aus Salzgitter, dem sexueller Missbrauch in 280 Fällen vorgeworfen wird, steht ab heute in Braunschweig vor Gericht. Dem 46-Jährigen drohen zwischen zwei und fünfzehn Jahren Haft. Er hat die Taten heute in vollem Umfang eingeräumt. Besonders tragisch an dem Fall ist, dass die Mutter des ersten Opfers das Bistum Hildesheim bereits 2006 gebeten hatte, es möge Andreas L. den Kontakt zu ihrem Sohn dienstrechtlich untersagen. (weiterlesen auf "hpd.de")