Montag, 11. März 2013

"Ettal“ auch im Bistum des "Missbrauchsbeauftragten", Bischof Ackermann: Beispiel Biesdorf






Die Taten geschahen u.a.  im hinteren grauen Flachbau, dem Patres-Wohnheim im Zimmer des Täters, 
links auf dem Bild.




Tatort Biesdorf

Nicht nur in Ettal, auch in der geschlosenen Welt des Klosters und Internates in Biesdorf haben nicht wenige Schüler leidvoll an Leib und Seele erleben müssen, wie sie über Jahre psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt durch Ordensleute ausgeliefert waren und bis heute damit zu kämpfen haben.

Ich war eines der Opfer schweren sexuellen Missbrauchs gegenüber Schutzbefohlenen in fortgesetzter Tathandlung durch den Lehrer und Präfekten Pater H. am St.-Josef-Gymnasium und Internat der Missionare von der Hl. Familie in Biesdorf/Eifel.

In Biesdorf wurde mein Leben zerstört; das Verbrechen wurde zwar aufgeklärt, aber wie heute mit mir und dem Thema umgegangen wird, ist -anders als in Ettal- einfach nur beschämend und bezeichnend für die Unfähigkeit von Orden und Schule, Verantwortung zu übernehmen, sich der Vergangenheit zu stellen, diese umfassend und konsequent aufzuarbeiten und Rechenschaft abzulegen. 

Im Februar 2010 wurde die Öffentlichkeit mit diesen Meldungen informiert:


Das Bistum Trier leugnet bis heute den Tatbestand in den Presseerklärungen seiner Missbrauchsbeauftragten. Bischof Ackermann fühlt sich nicht zuständig für Biesdorf.

Der Orden und das heutige Gymansium, welches jetzt von einem Trägerverein, in dem auch Orden und das Bistum Trier vertreten sind, versprachen 2010 weitere Aufklärung und Aufarbeitung sowie Präventionsmaßnahmen. Die Schülerschaft verlangte eine umfassende Aufklärung. 


Später wurden auch Misshandlungsvorwürfe laut: 


Sowohl Orden als auch Trägerverein haben sich für die opferverachtenede Strategie des Aussitzens entschieden!

Bis heute ist weder ein Abschlussbericht, der mir seit Jahren von P. Baumbach, dem Missbrauchsbeauftragten des Ordens, versprochen wird, veröffentlicht,  noch wird das Thema im Gymnasium auch nur ansatzweise angesprochen bzw. aufgearbeitet. Das Thema wird völlig ignoriert und totgeschwiegen. Das Gästebuch ist nicht aufrufbar. Der "gute" Ruf der Schule ist wichtiger.

Noch immer sieht es so aus, als ob die Frage nach der Aufklärung der Missbrauchsfälle und der brutalen Misshandlungen an Schutzbefohlenen in Kirche und Orden eher als Imageproblem behandelt wird denn als eine Konsequenz des Einfühlungsvermögens in die tiefen Verletzungen der Opfer. Es handelt sich um Wunden, die nicht heilen können, solange nicht das Ausmaß erkannt und angenommen ist, solange nicht auch die strukturellen Gründe analysiert und offen ausgesprochen wurden.

  • Was ist mit der Verantwortung des Ordens?
  • Wo bleibt die versprochene Aufarbeitung und Aufklärung (mit dem Anspruch einer unabhängigen Untersuchung)?
  • Wo sind die versprochenen Prävenionsmaßnahmen?

Man verweigert sich. Meine Mails an Schulleitung und Mißbrauchsbeauftragten werden einfach nicht beantwortet, Zusagen nicht eingehalten. Welch eine Wertschätzung! Eine Ignoranz und Arroganz sondersgleichen.

Ist das das wahre Gesicht von Orden und Schule? Ist das die vielgepriesene Achtsamkeit, Glaubwürdigkeit und Gerechtigkeit, der Respekt, dem man sich verpflichtet fühlt?

Der Machtmissbrauch von 1966 wird heute fortgesetzt.

Die Rolle des Täters, da war man fix; die Rolle des Ordens und des Systems der Vertuschung wird völlig ignoriert.

Auf der Internetseite: http://www.ehemalige-biesdorf.de/wp/ wurde das Thema Missbrauch und Misshandlungen in den letzten Jahren komplett ausgeklammert. Nach nun kritischen Kommentaren dort sah sich der Orden genötigt, eine Stellungnahme abzugeben, aber nicht selbst, man schob ein Mitglied der Untersuchungskommission vor, in der wieder die üblichen Sprüche wie; „Alles verjährt, Missbrauch passiert überall, alles nur Einzelfälle“ aufgetischt werden. Kein Wort zu den Misshandlungen. Kein Wort zur Versetzung des Täters, zur Verletzung der Fürsorge- und Aufsichtspflicht, zu der jahrzehntelangen Vertuschung, zur Verantwortung und Mitschuld der Verantwortlichen des Ordens.

Wenn in Biesdorf weiter so geblockt wird, geht auch das letzte Stück Glaubwürdigkeit und Vertrauen in Orden und Schule noch verloren. 

Ein Beispiel für die Vertuschung:

Der Trierer Bischof und Missbrauchsbeauftragte der DBK, Stephan Ackermann, sagte (Anmerk. ca, ich  persönlich würde ja lieber "heuchelte" schreiben!)  im Februar 2010, sein tief empfundenes Mitgefühl gelte den Opfern. Sie müssten im Mittelpunkt stehen, ihnen müsse geholfen werden. Nach Angaben eines Bischofssprechers ist im Bistum Trier in den vergangenen 15 Jahren kein Missbrauchsfall von Priestern oder bei der Kirche beschäftigten Laien bekannt geworden. (Quelle: http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/region/Region-Trierer-Bischof-Skandal-ist-verheerend-fuer-die-Kirche;art1129,2350795)

Dass allein diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht, lässt sich dadurch belegen, dass der ehemalige Personalverantwortliche Scherschel bereits am 11.10. 2007 nachweislich über einen weiteren Fall sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der Katholischen Kirche im Bistum Trier von einem Betroffenen informiert wurde ...