Donnerstag, 6. Dezember 2012

Kurswechsel beim Bistum Trier

Der Verdacht von Missbrauchsfällen in Köllerbach hat monatelang für Kritik an der Haltung des Bistums Trier gesorgt. Man fühlte sich nicht zuständig, da sich die Vorwürfe gegen zwei Pater der Piusbruderschaft richteten. Nun gibt es einen Kurswechsel beim Bistum.

(06.12.2012) Seit Monaten sorgt der Verdacht von Missbrauchsfällen in Köllerbach für Schlagzeilen, für viele Briefe und für heftigen Unmut gegen das Bistum Trier und den obersten Mißbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, den Trierer Stephan Ackermann. Denn das Bistum hat bislang jede Stellungnahme zu den Vorwürfen verweigert. Das hat sich jetzt geändert.

Bistum ändert bisherige Haltung

Bei den Missbrauchsfällen Es geht um zwei Pater, die in der Köllerbacher Gemeinde St. Martin tätig waren. Sie sollen in der Vergangenheit Jugendliche sexuell missbraucht haben. Da die beiden für die konservative Piusbruderschaft tätig waren und dadurch nicht dem Bischof von Trier unterstanden, fühlte sich das Bistum zunächst nicht zuständig.

Der Fall sorgte im Frühjahr bundesweit für Schlagzeilen, als Geistliche aus Köllerbach dem Bistum vorwarfen, Missbrauchsfälle in der Gemeinde vertuschen zu wollen und danach Drohbriefe erhielten. Das Bistum änderte auch durch den öffentlichen Druck seine bisherige Haltung und eröffnete schließlich doch ein kirchliches Ermittlungsverfahren. Das Bistum will in Zukunft bei jedem Missbrauchsverdacht in seinem Gebiet zu ermitteln, auch wenn die beschuldigten Geistlichen nicht direkt beim Bistum beschäftigt sind.