Freitag, 3. August 2012

Verurteilter Pfarrer arbeitet als Seelsorger im Krankenhaus - Kirche räumt Fehler ein

Geistlicher war wegen des Besitzes kinderpornographischer Fotos bestraft worden – Kirche räumt Fehler ein

Region. Ein katholischer Pfarrer ist seit längerem Seelsorger in einem Krankenhaus im Kreis Neuwied, obwohl er wegen des Besitzes kinderpornografische Fotos zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen seines Verdienstes verurteilt wurde.

Die katholische Kirche tut sich schwer mit der Frage, wie Geistliche eingesetzt werden sollen, denen pädophile Neigungen nachgewiesen wurden. Bis nächstes Jahr werden die Leitlinien der deutschen Bischofskonferenz zu diesem Thema überarbeitet. Die Krankenhausleitung war laut eigener Aussage beim Dienstantritt des Pfarrers nicht über dessen Vorgeschichte informiert gewesen. Mit dem heutigen Wissen über seine Vergehen hätte man einer Beschäftigung am Krankenhaus wahrscheinlich nicht zugestimmt, sagt ein Verantwortlicher des Krankenhauses zum NR-Kurier. Jetzt, einige Jahre später, stellt das Krankenhaus aber die Chance zur Resozialisierung des Pfarrers in den Vordergrund seiner Überlegungen. Der Mann habe seine Strafe bekommen und sich seit seiner Versetzung ans Krankenhaus nichts zuschulden kommen lassen, vielmehr durchweg gute Arbeit geleistet. Außerdem betreibe der Pfarrer nur Erwachsenenseelsorge. Ein Kontakt zu Kindern sei ausgeschlossen. 


In einem ähnlichen Fall vor kurzem in Mayen war ein katholischer Geistlicher sofort von seinen Pflichten als Krankenhausseelsorger entbunden worden, als seine pädophilen Neigungen bekannt wurden. Dieser Pfarrer ist, wie die Bistumspressestelle in Trier dem NR-Kurier auf Anfrage mitteilte, nicht entlassen worden, wie eine regionale Tageszeitung berichtete, sondern von einem Arzt arbeitsunfähig geschrieben worden.


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01.08.2012