Dienstag, 1. Mai 2012

Kronenburgs Pamphlet - "Jugend könnte unruhiger sein"










































"Ich würde mir schon eine heilsame Unruhe wünschen, die uns dann auch nach vorne bringt".  Das hört sich aber jetzt wirklich nach einem Eingeständnis an, dass etwas ins Stocken geraten sei, Euer Exzellenz. Wie kommt's? Dieses ständige Hin und Her. Mal "hüh" mal "hott". Klare Linie? Nix da! 5 Interviews an einem Tag, 5 verschiedene Aussagen! Und der Pressesprecher tappt solidarisch hinterher. Bla bla. Bla bla.  "Der Bischof sagte, dass er sich wünsche, dass die in der Kirche engagierten Jugendlichen nicht nur in ihren geschlossenen Zirkeln blieben, sondern offensiver über die eigenen Milieus hinweg nach außen gingen." Die Jugendlichen in ihren Milieus. Das hört sich ja jetzt schon fast so an, wie das Milieu bzw. die Szene, in der sich ein Pfarrer aus dem Bistum Trier unter einer Unterführung mehrfach einen U16jährigen für Geld gekauft hat. Zumindest für die Leistung hat er bezahlt. Und das ist noch keine 30 Jahre her.   Im Gegenteil. Aber das Bistum ist sicherlich darüber informiert. Und hat auch die Akte dieses Priesters zu Pfeiffer gesandt. Oder etwa nicht?  Und was tatsächlich passiert, wenn engagierte Jugendliche wie z.B. die KSJ offensiv nach außen gehen, hat man ja gesehen. Verbote und Sanktionen. 
"Bischof Ackermann unterstrich dabei, dass die mediale Aufmerksamkeit, die das Thema in den vergangenen beiden Jahren erfahren habe, mit dazu beigetragen habe, dass sich im Umgang mit diesem Thema auch innerhalb der katholischen Kirche viel verändert habe." Na, da sind wir aber froh, dass Kronenburg diese Aussage als direkte Rede beibelassen hat.  Nicht ohne Grund!  Denn: Was hat sich denn "viel" verändert? Fragt Kronenburg sich an dieser Stelle wohl selber! Und der Bischof sei dankbar für die mediale Berichterstattung? Seltsam. Was behauptete Kronenburg noch einmal, nachdem der SPIEGEL-Artikel erschien? Soll ich zitieren?   Weiter: "Bei den Opfer gehe auch das Vertrauen in Gott verloren".  Nö. Andersrum: So, wie Eure Exzellenz sich verhalten, der Pressesprecher sowieso und noch der ein oder andere, der meint, seine Meinung bei dieser hochsensiblen Thematik dazugeben zu müssen: Das Vertrauen, dass hierbei verloren geht, dafür sind einzig und allein die o.g. verantwortlich.  Vielleicht einfach noch mal die Zahl der Kirchenaustritte anschauen. Soll in den letzten Monaten auffallend hoch gewesen sein. So die Interna.  
Und dann mischt sich da auch noch Frau Lappehsen-Lengler ein, die meint,  sagen zu müssen, dass die Katholische Kirche in den letzten beiden Jahren etwa über die Neufassung der Leitlinien zum Thema sexueller Missbrauch oder die Präventionsordnung einiges getan habe, was von vielen mit Hochachtung betrachtet werde. "Nun kommt es darauf an, dass das hier Festgehaltene auch umgesetzt wird. Daran werden wir gemessen werden". Oh Herr!  Hochachtung? Einer Sache gegenüber? Grenzt ja schon an Götzenverehrung und widerspräche somit dem Ersten Gebot. So weit seid ihr also schon? Aber was wurde eigentlich festgehalten? Hier noch einmal die Aussagen von DBK-Pressesprecher Kopp (zum link). Aber bitte beachten! Kopp war auch derjenige, der öffentlich am 29.02.2012 behauptete:  Alle Anträge auf Opferentschädigung sind bearbeitet worden. Uns liegen keine offenen Fälle mehr vor“. Dies war nicht nur eine tatsachenwidrige Behauptung, sondern eine Lüge! Belege dafür liegen vor!  Nicht wahr, Herr "Missbrauchsbeauftragter" Rütten!?! Aber das ist ein anderes Thema. Also weiter zu Kronenburgs Pamphlet: "Gott sei Dank gibt es heute mehr Mut, über sexualisierte Gewalt zu sprechen.", sagte die Diplom-Psychologin. Ja, diesen Mut gibt es. Wahrhaftig. Und bei Gott. Allerdings reden noch nicht alle Betroffenen über die Grausamkeiten, die ihnen Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier zugefügt haben. Da gibt es einige, die sind noch nicht bereit, ihr Schweigen zu brechen. Und die Opfer der letzten Jahre, werden auch ihre Zeit brauchen, ihre Scham zu überwinden.  Auch dies weiß der "MIssbrauchsbeauftragte" Rütten am allerbesten. Er kann aktuelle Beispiele nennen. Nein, er könnte - wenn er denn wollte. Ebenso wie das Bistum reagieren könnte - wenn es dann auch tatsächlich wollte -. Nur um noch einmal klarzustellen: Bischof Ackermann sind definitiv nicht die Hände gebunden, wenn es darum geht, Priestern aus dem eigenen Bistum, die nachweislich Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben, den erneuten Kontakt zu Kindern und Jugendlichen zu unterbinden. Im Gegenteil. Ackermann behauptet lediglich, er wisse nicht, wohin mit "diesen Priestern". Dann frage ich mich aber, was hat Bischof Ackermann die letzten 2 Jahre getan? Wozu seine Reise in die USA, in denen er in einem inoffiziellen Treffen den Betroffenen versprach, aus allein diesem Grunde dorthin zu fahren? Versprechen: "Ich möchte dort lernen, wie man mit den Tätern umzugehen hat!". Wozu war Eure Exzellenz im Februar in Rom? Wozu Tagungen hier und Konferenzen dort? Seit den 90er Jahren rollt die Welle auf das Bistum zu. Und jetzt behauptet Frau Lappehsen-Lengler, "Nun käme es darauf an, umzusetzen? Daran wird gemessen werden?" Ja, habt ihr den die letzten 2 Jahre alle gepennt, verdammt noch mal? Die "Bescheyßerei" zu Trier ist aktueller denn je! Und dies betrifft nicht die Täter von damals!