Donnerstag, 17. Mai 2012


Ein erster Hilferuf eines Opfers. Sie schreibt an den damaligen Bischof von Trier.  Die Reaktion eines Sekretärs im Bistum Trier:  „Sie möge sich genau überlegen, was sie  tue. Wörtlich: „Denn wir sind viele und Sie sind allein“.

"Bischofssprecher"Kronenburg:
"Für die vergangenen Jahrzehnte,  denke ich schon, dass da auch teilweise, bei einigen Fällen,   ja wirklich,  auch ein Verheimlichen, ein Vertuschen gab.  In der Aktualität kann ich zumindest für das Bistum Trier sagen, dass es das nicht mehr gibt. Also wenn wir von Fällen Kenntnis bekommen, wenn wir die gesicherte Kenntnis haben: Da gab es einen sexuellen Missbrauch plus wenn das Opfer auch damit einverstanden ist, dass dieser sexuelle Missbrauch öffentlich gemacht wird, dann tun wir das.

Es ist ja viel Vertrauen verloren gegangen in die katholische Kirche und auch in die Aufklärungsarbeit der katholischen Kirche. Aber, dass wir damit nicht transparent umgehen, würde ich also für uns nicht so unterschreiben. Zumindest versuchen wir es zu machen und wenn es trotzdem in der Öffentlichkeit so wahrgenommen wird, dann zeigt uns das nur, dass wir da weiter dran arbeiten müssen. 
Burbach war ein ganz spezieller Fall. Da war der Täter mehrere Monate auch schwerstverletzt. Es gab unterschiedliche Aussagen. Nichtsdestotrotz wurden Fehler gemacht. Man hätte da schneller handeln müssen, das Bistum, die Verantwortlichen. Das ist nicht geschehen. Von daher kann man nur sagen: Ja, das war falsch. Das sagen wir auch so und wir versuchen dann aber zumindest, aus diesen Fehlern zu lernen."
Zum Spiegel-Artikel über 7 pädophile Priester, die weiterhin im Bistum Trier beschäftigt sind: Bischof Ackermann weist die Kritik zurück. Der Artikel erwäge einen falschen Eindruck. Die Täter seien ja schließlich rechtskräftig verurteilt worden. Ihr Einsatz sei im Einklang mit den Leitlinien erfolgt.

Stephan Kronenburg, Sprecher von Bischof Ackermann, in dieser Woche:  „Es gibt für solche Priester möglicherweise noch bestimmte Einsatzfelder . Sie werden also nicht automatisch aus der Seelsorger abgezogen sondern es wird eben noch ein forensisches Gutachten erstellt, dass dann noch mal festlegt, wo kann ein solcher Täter noch eingesetzt werden und in der Regel orientieren wir uns dann an diesem  Gutachten bzw. gehen dann noch rigider vor, selbst wenn da Empfehlungen ausgesprochen werden, sind wir da doch eher zurückhaltender mit den Einsatzfeldern.“
Der Bereich Kinder und Jugend sei aber absolut tabu. Offenbar häufiges Einsatzgebiet für solche Täter ist die Krankenhausseelsorge. Dass der spürbare Priestermangel etwas mit dem Wiedereinsatz der Priester zu tun habe, verneint Kronenburg vehement. Aus Krankenhäusern im Saarland jedenfalls ist auch zu hören, man sei froh, dass die Kirche überhaupt einen Pfarrer schickte.


"Bischofssprecher" Kronenburg:

"Diese Leitlinien wurden  ja auch nach intensiver Beratung mit Experten beschlossen,  Psychologen, Juristen, Opferschutzverbände waren dabei, die gesagt haben: „Macht das so“. Zum Beispiel auch unter präventiven Gesichtspunkten: Es ist sinnvoller, solche Priester dann noch in der – (Genuschel, unverständlich, Anmerk. ca) in der Krankenhausseelsorge einzusetzen, dann hat man noch einen gewissen Blick auf die. Wenn die völlig aus dem Seelsorgedienst verschwinden, dann, wo gehen sie dann ihren Neigungen nach? Dann hat man die also überhaupt nicht mehr im Blick.

Wir sehen jetzt, diese Lösung hat sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei der großen Anzahl der Gläubigen keine Akzeptanz oder  eine sehr geringe Akzeptanz. Von daher müssen wir jetzt schon, ja auch diese Kritik sehr ernst nehmen und ja, äh, damit versuchen umzugehen.  Bischof Ackermann hat sich insofern positioniert, als er gesagt hat, dass es zu diesem Thema Nachbesserungsbedarf gibt.

 Wir müssen auch akzeptieren, dass es Opfer gibt, die letztlich unversöhnt bleiben, mit der katholischen Kirche. Das ist schmerzlich und bedauerlich. Das muss man akzeptieren."


Wer kam eigentlich auf die Idee, Kronenburg als "Bischofssprecher" zu bezeichnen?! Hört sich so an, als sei Eure Exzellenz selbst nicht mehr in der Lage, sich zu äußern. Aber selbst dafür könnte unsereiner Verständnis aufbringen.