Montag, 9. April 2012

Pressesprecher Stephan Kronenburg: "Ich bin wirklich Doktor"



Lieber "Ich-bin-wirklich-Doktor-Bilderhalter"

Weißt du, womit ich wirklich ein Problem habe?

Wir haben in den letzten Monaten nachweislich schon viel miteinander erlebt.
 Gezwungenermaßen. 
Wir hatten beide keine andere Wahl. 
Ob im wahren Leben oder über soziale Netzwerke.
Immer und immer wieder geraten wir aneinander. 
Ich reichte dir die Hand, als die Zeiten noch friedlicher waren, doch demonstrativ rolltest du mit den Augen, schautest weg und hast dir - auch biochemisch gesehen - anmerken lassen,  wie sehr du über deinen Schatten springen musstest, auch mir die Hand zu reichen.
Es war demütigend, aber ich habe es akzeptiert.
Du schriebst mir, ich würde "unwahre Behauptungen" abgeben, "unterstellen" und "beleidigen".
Auch dies konnten wir widerlegen.
Unwahre  bzw. tatsachenwidrige Behauptungen deinerseits sind nachzulesen. Zur genüge.

Du schriebst, mein Beitrag hätte dich verletzt.
Darauf antwortete ich dir:
" Einem Opfer sexualisierter Gewalt durch einen katholischen Pfarrer im Bistum Trier, das sowohl körperlich wie seelisch verletzt und missbraucht wurde, welches ohnmächtig, voller Schmerzen nach mehreren vergeblichen Versuchen einer vaginalen Penetration, noch über Jahre hinweg "nur" oral vergewaltigt wurde, sich halbnackt - wie "weggeworfen“ in der Ecke des Kindergartens wiederfindet, nachdem es von dem Priester bespuckt wurde, ein Opfer, welches wie der „letzte Dreck“ behandelt wurde, diesem gegenüber das Wort „Verletzung“ zu gebrauchen, sollte vielleicht erst einmal relativiert werden!"

Daraufhin hatte ich erst einmal Ruhe.
Denn du schriebst mir, nicht weiter mit mir zu korrespondieren. 
Obwohl irrsinnigerweise Du mit der Korrespondenz begonnen hast.
What the fuck! - auch das habe ich akzeptiert. 

Öffentlich lese ich leider immer noch, wie du mit anderen Menschen umgehst.
 Lieg das jetzt am Doktortitel?! Darf man sich da mehr erlauben?

Und dann Ostersonntag. 2012. In Trier.
Was kann ich dafür, wenn du plötzlich vor meiner Linse stehst?!
Nach minutenlangem Zuschauen bei dem Dokumentartheater, in denen du alles andere als entspannt wirktest, drückt dir jemand den Flyer in die Hand. 
Du ergreifst ihn, wirfst einen Blick drauf und  - lachst.
Lieber "Ich-bin-wirklich-Doktor-Bilderhalter":
Du warst der einzige, der gelacht hat.
Und ich finde das beunruhigend.
Sehr sogar.
Und jetzt auch bitte keine Ausrede, es hätte dir gerade jemand einen Witz erzählt.
Oder du hättest einen Bekannten getroffen und freundlich gegrüßt.
Dem war nicht so.
Das Videomaterial liegt vor. 

Alle inzwischen Involvierten gestehen öffentlich ein, dass es eine schwierige Zeit ist.
Und ein harter Weg.

Außer einer:
Und das bist du.
Du grinst. Aber nicht von Herzen. Und im falschen Augenblick.

Ist das kein Grund, sich Sorgen zu machen?