Donnerstag, 12. April 2012

Der Trierer Bischof und Oberhirte Stephan Ackermann übt eine besondere Form der klerikalen Resozialisierung auf Kosten der Opfer aus. Er will in seinem Bistum weiterhin Pädophile als Priester beschäftigen. Was ist das für eine katastrophale vatikanische Personalpolitik und was sind das für Schafe, die so einen Oberhirten akzeptieren. Wie will denn dieser Bischof dies seinen Gläubigen erklären, die verstört auf ihre Kirche schauen.





Nicht nur, weil es dort wie anderen Orts auch Päderasten gibt, sondern weil sie systematisch Täter schützte und Opfer ignorierte. Weil sie sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in ihren Reihen seit Jahrzehnten verdrängte und vertuschte und weil sie so pädophilen Priestern erlaubte, im ganzen Land eine Spur der seelischen Verwüstung zu hinterlassen.

Weit entfernt jedoch sind die Kleriker von echter Selbstkritik, von einer tiefgreifenden Analyse, denn das würde eine Auseinandersetzung mit ihrer verklemmten von oben verordneten Sexualmoral bedeuten. Es würde eine ehrliche Diskussion über den Zölibat und seine Folgen erfordern, insbesondere für die eigene Personalpolitik. Vor allem der erst seit 1139 allgemeinverbindliche Zölibat gilt als Hauptgrund für den unterdrückten und manchmal brutal aufbrechenden Triebstau im Klerus.

Besonders verkrampft ist die Einstellung des Vatikans zur Homosexualität, einer Lebensform, die gerade in den eigenen Reihen verbreitet und relativ toleriert scheint, solange nicht darüber gesprochen wird. Die für mich wichtigste Erkenntnis dieses Trierer Skandals ist die, dass die Priester und ihre Kirche ganz offensichtlich gar nicht an den Gott glauben, den sie ihrem Klientel verkaufen möchten, sonst würden sie dessen Eingreifen fürchten.
Dr. P.H., Weinheim