Samstag, 21. April 2012

Die Missbrauchsaffäre verfolgt Ackermann auf Schritt und Tritt


Während ein Dutzend Kardinäle und Bischöfe im Dom die Eröffnungsfeier zelebrierte, protestierten auf dem Vorplatz Aktivisten der Gruppe "Missbrauch im Bistum Trier" (Missbit). Die Männer und Frauen, die vor Jahrzehnten Opfer sexueller Übergriffe durch Geistliche wurden, setzten dem Trierer Bischof Stephan Ackermann in den vergangenen Wochen arg zu. Mithilfe von Medien deckte Missbit auf, dass die Diözese weiterhin pädophile Priester in der Seelsorge einsetzt.


Ausgerechnet im Bistum Trier, dessen junger Oberhirte Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist. An Ostern entband Ackermann zwei Geistliche von ihren Aufgaben. Es sei ihm ein besonderes Anliegen, dass der Opfer des sexuellen Missbrauchs in Gebeten und Fürbitten gedacht werde, erklärte der 49-Jährige kurz vor der Wallfahrt. "Uns helfen Fürbitten nichts", kontert Missbit-Sprecher Thomas Schnitzler. Der Bischof müsse vielmehr dafür sorgen, dass sämtliche pädophilen Priester suspendiert würden. Die Missbrauchsaffäre verfolgt Ackermann auf Schritt und Tritt. Eine große Geste während der Wallfahrt werde es nicht geben, kündigte er schon vorab an. Zugleich warnte die Katholische Studierende Jugend (KSJ) schon vor Monaten, der Heilige Rock dürfe nicht zum "Mantel des Schweigens" werden.