Freitag, 2. März 2012

Vom gescheiterten Glaubensfest der Heilig-Rock-Wallfahrt zum peinlichen Pop-Spektakel


Diese Lektion hat niemand so gut verstanden wie die katholische Kirche, die als Eventagentur der speziellen Art Erfahrung hat in der Mobilisierung von Massen. Wenn zum Beispiel das Bistum Trier ab 13. April in Erinnerung an die Tunika Jesu Christi zur „Heilig-Rock-Wallfahrt“ lädt, wird es neben Gottesdiensten und Andachten unter der Devise „Second Rock und Hemd“ auch einen Gebrauchtkleidermarkt und einen Auftritt der Rockband Frida Gold geben, deren Leadsängerin Jury-Mitglied bei der Casting-Show „Unser Star für Baku“ ist. Das vom Bistum unverblümt als Event beworbene Glaubensfest sei „keine klassische Wallfahrt“ mehr, so Gebhardt, sondern ein generalstabsplanmäßig organisiertes, mit Pop-Zutaten aufgeladenes Religionsspektakel.