Montag, 12. März 2012

Wallfahrtsleiter Bätzing sagt etwas "Dass die katholische Kirche nach dem Missbrauchsskandal in der Krise steckt, soll bei der Wallfahrt nicht ausgeblendet werden", sagt Wallfahrtsleiter Bätzing. „Wir überspringen nicht die schwierige Situation, sondern sammeln uns darin.“ Und er rät Interessierten zu kommen: „Es kann sein, dass es ein paar Jahrzehnte dauert, bis der Heilige Rock wieder gezeigt wird.“ Die Wallfahrt ist eine Chance für die Kirche, sagte Triers Bischof Stephan Ackermann.





Oha?! 


"Das heikle Thema "Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier" soll nicht ausgeblendet werden" sagt - Moment, wer wird diesmal vorgeschickt? - ah ja: Wallfahrtsleiter Bätzing. 


Ist Bätzing sich eigentlich darüber bewusst, auf welch' "gefährliches" Terrain er sich begibt, wenn er sich zur Thematik "sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier" äußert?

Und überhaupt: Wieso melden sich seit inzwischen über 48h weder Ackermann noch Kronenburg zu Wort? Verdächtig? Oder vielleicht auch besser so!

Aber trotzdem mal überlegen:  Morgen startet Bischof Ackermann die Arbeit der Fachstelle für Kinder- und Jugendschutz im Bistum Trier. Und nein: Ich werde dies jetzt auch ausdrücklich nicht als Alibi-Veranstaltung bezeichnen. Mich nerven so langsam nur die ganzen Presseinszenierungen.  Es gibt auch Menschen, die tun Gutes um der Sache wegen. Und nicht mit dem Hintergrund, dadurch - vermeintlich - positiv in die Schlagzeilen geraten zu wollen. Stichwort: Selbstinszenierung bzw. Profilneurose. Und dass Bischof Ackermann sich selbst - inzwischen schon auffallend - gerne in den Medien sieht, liest und hört, gehört nun mal zu seinen Charaktereigenschaften. 

Lieb gemeint auch vom SWR, sich heute auch bei uns zu melden, und mal zu hinterfragen, wie wir die ganze Veranstaltung beurteilen. Mein Kommentar dazu liegt dem SWR schriftlich vor.  Inhalt: Danke der Nachfrage, aber ich werde morgen nicht vor Ort sein. Besser ist das. Sowohl für Ackermann -  als auch für mich.  Eskalation vor Ort wäre m.E. zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen. Die Schlagzeile am nächsten Tag würde dann auch nicht so harmlos lauten wie:  "Ackermann fühlte sich pikiert!" - Man hätte das ganze etwas drastischer formulieren müssen. Und das wollen wir ja nicht. Und um dem ganzen jetzt auch noch die Spannung herauszunehmen: Nein, dies war keine Drohung! Und auch kein Versprechen!  Lediglich ein Gedankenspiel. Es  wäre auch nicht im Sinne der Sache:


Schützt endlich unsere Kinder vor den Sexualstraftätern in der katholischen Kirche! 


An dieser Stelle nochmals danke für den Hinweis, wer mit welchen Argusaugen sowohl Schafsbrief.de als auch diesen Blog verfolgt! Wir fassen es immer wieder als Kompliment auf! 

Aber zur eigentlichen Frage: Wieso melden sich weder Ackermann noch Kronenburg seit inzwischen über 48h nicht mehr zu Wort? Sollte Ackermann etwa tatsächlich gerade noch einen Antrag unterschreiben? Bonn hat seine Empfehlung nachweislich bereits ausgesprochen. Schaut mal auf Datum! Ich glaub' ich höre ich schon wieder die whistles blowen, soweit habt ihr mich bzw. uns bereits! Musste vielleicht Kronenburg ihm helfen, diesen Antrag zu finden? Das ganze Wochenende über? Und was taten der "Missbrauchsbeauftragte" Rütten und Matthias Kopp, Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz zeitgleich? Die Namen werden ja an genau dieser Stelle in diesem Zusammenhang nicht ohne Grund erwähnt. Nicht wahr, Jungs?!   Oder telefoniert Ackermann gerade mit dem Papst?  Oder schreibt er gerade erneut einen Brief an Bischof Müller? Oder brüten Ackermann und Kronenburg vielleicht gerade über Presseanfragen? Versuchen sie vielleicht gerade noch, ein paar Missbrauchspriester zu versetzen, die zur Zeit Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben? Wer weiß, wer weiß ?!

Aber jetzt zurück zu Bätzing:  "Wir überspringen nicht die schwierige Situation". Ist mir auch klar - ist ja schließlich auch keine Springprozession à la Echternach hier. 

"...sondern sammeln uns in ihr" - Na, Gott sei Dank hat er sich nicht versprochen und "suhlen" gesagt.

Der geilste Spruch aber: 

"Bätzing rät Interessierten zu kommen. Es kann sein, dass es ein paar Jahrzehnte dauert, bis der Heilige Rock wieder gezeigt wird." 

Ist das jetzt eine Drohung oder ein Versprechen? Ich tue mich ja zugegebenermaßen immer noch etwas schwer mit solchen Aussagen. Aber dennoch: ziemlichst unglücklich formuliert von Bätzing - na ja, ist auch kein Pressesprecher. Obwohl der inhaltlich auch manchmal Killerphrasen von sich gibt! 

Doch das große Fragezeichen bleibt: Rät Bätzing jetzt tatsächlich  allen Interessierten, Opfern und Betroffenen sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier zur Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 nach Trier zu kommen? Damit das Bistum dann - aber auch nur dann - die Besucherzahlen erreichen kann? Womit wir wieder beim nächsten Thema wären: Wer wird eigentlich als Besucher gezählt?  Aber das ist ein anderes Thema. Hm...de facto: Mit der Aussage von Bätzing kann man nicht viel anfangen.  Also:  Killerphrase?  Offensichtlich. Ich speichere diesen Artikel jetzt einfach mal ab unter der Rubrik "Weihrauchgefahren" und "Notiz am Rande".


Noch Fragen? Nein?! - Besser ist das!